Wildstrubel by UTMB – Vom Harz in die Schweizer Alpen

Es gibt diese Läufe, die nicht nur eine sportliche Herausforderung sind, sondern eine Reise. Der Wildstrubel by UTMB ist genau das: ein Dialog zwischen Körper, Kopf und Natur.
113 Kilometer, 6.600 Höhenmeter, 11 Verpflegungspunkte, Temperaturen zwischen +25 °C im Tal und -2 °C am Berg.

Der Start erfolgt in Crans-Montana – einem mondänen Ferienort im Wallis – und führt über eine atemberaubende Rundstrecke durch zwei Kantone, über Felsen, Alpwiesen und Hochplateaus.
Der höchste Punkt liegt bei der Cabane Wildstrubel auf rund 2.788 Metern.

Hier oben wird es still. Der Wind trägt nur das Knirschen der Schritte, das Atmen, das ferne Rufen der Berge.
Jeder Läufer spürt in diesem Moment: Es geht längst nicht mehr ums Tempo. Es geht ums Dasein.

Die Strecke – eine Rundreise durch die Alpen

Der UTMB Wildstrubel 100M führt über Crans-Montana, Leukerbad, Kandersteg, Lenk und zurück nach Crans-Montana.
Eine Runde durch das Herz der Westalpen – technisch, landschaftlich, emotional.

  • Crans-Montana → Varneralp (12,9 km) – Ein schneller Auftakt über weiche Waldpfade, vorbei an Weinbergen und Alpweiden – perfekt zum Rhythmusfinden.
  • Gemmi-Passage (km 27–43) – Eine der legendärsten Strecken der Schweiz – steil, felsig, spektakulär. Hier spürt man erstmals die Höhe.
  • Kandersteg → Adelboden → Lenk (km 43–78) – Der wildromantische Mittelteil: lange Täler, enge Schluchten, weite Wiesen, ständig wechselnde Untergründe.
  • Iffigenalp → Cabane Wildstrubel (km 86–102) – Der Königsetappe. Aufstieg über Geröll, Schnee und Steinplatten.
    An der Cabane Wildstrubel (2.788 m) erwartet dich ein Panorama, das jede Anstrengung vergessen lässt.
  • Rückweg über Tseuzier nach Crans-Montana (km 113) – 10 Kilometer, die sich wie 30 anfühlen. Der Blick auf das Ziel – und das Herz schlägt doppelt so laut.

Vorbereitung im Harz – das Fundament für die Alpen

Kein Berg ist zu hoch, wenn du im Harz trainierst.
Hier liegt das Geheimnis vieler erfolgreichen Alpenläufe: konstantes Training, realistische Bedingungen, mentale Stärke.

Meine Vorbereitung auf den Wildstrubel begann Monate zuvor:
lange Läufe im Regen, Höhenmeter am Eckerlochstieg, Trailintervalle am Wurmberg, ruhige Grundlageneinheiten durch den Nationalpark Harz.

Ich habe jede Trainings­einheit dokumentiert – von frostigen Januar-Läufen über Brocken-Anstiege bis zu Sommertrails im Harz.
Und als ich am Start in Crans-Montana stand, wusste ich: Jeder dieser Kilometer war ein Teil des Weges hierher.

Der Harz lehrt dich:

 Geduld – Wenn der Nebel tief im Tal hängt, der Regen prasselt und du trotzdem läufst.
Im Harz lernst du, mit dem Wetter zu leben und dran zu bleiben, auch wenn es unbequem wird. Diese Geduld ist das Fundament, das dich später in den Alpen trägt.

Technik – Auf den wurzeligen Pfaden des Eckerlochstiegs oder den steinigen Abschnitten rund um den Brocken wird jeder Schritt zur Übung in Balance und Kontrolle.
Der Harz ist ein natürlicher Techniktrainer – jeder Lauf macht dich sicherer auf unwegsamem Gelände.

Kraft – Die vielen kurzen, steilen Anstiege im Harz – ob am Wurmberg, Achtermann oder Glashüttenweg – bauen genau jene Muskulatur auf, die du für lange Bergaufpassagen brauchst.
Hier lernst du, wie sich Höhenmeter „anfühlen“ und wie du sie rhythmisch bewältigst.

Mentale Stärke – Wind, Nässe, Kälte – der Harz ist ehrlich. Er konfrontiert dich mit der Realität, dass nicht jeder Lauf Spaß macht.
Aber genau diese rauen Bedingungen machen dich stärker. Sie lehren dich, ruhig zu bleiben, wenn der Kopf sagt: „Geh doch einfach nach Hause.“

Demut – Wenn du auf dem Brocken stehst, nach einem langen Lauf durch Nebel und Regen, dann spürst du, wie klein der Mensch ist – und wie groß die Natur.
Diese Demut begleitet dich in die Alpen. Sie macht dich dankbar, jeden Meter zu erleben, egal wie schwer er ist.

Mehr Daten zum Lauf findest du auf Strava:
👉 Strava-Aktivität Wildstrubel UTMB Trailrun »

Mentale Stärke – wenn der Kopf weiterläuft

Der Wildstrubel ist kein Rennen, das man einfach „läuft“.
Es ist eine Achterbahnfahrt der Emotionen.

Die Nacht in Leukerbad, das Zittern vor der Gemmiwand, der Sonnenaufgang über den Felsen von Lenk – das sind Momente, die dich formen.
Zwischen Kilometer 90 und 100 spürt man jedes Stück Training aus dem Harz: die Disziplin, die Ruhe, das Vertrauen.

Denn wenn der Körper aufgibt, läuft der Kopf weiter.
Und irgendwann ist da nur noch dieser Gedanke:
„Du hast den Harz geschafft. Du schaffst auch das hier.“

🎥 Zum YouTube-Video: Wildstrubel bei UTMB»

Die Magie des Ziels

19 Stunden, 37 Minuten, 39 Sekunden – so lange hat es gedauert, bis der Zielbogen von Crans-Montana in Sicht kam.
Nach 114 Kilometern, 6.600 Höhenmetern, Wind, Kälte, Sonne und Emotionen.

Im Ziel weißt du, warum du das alles machst.
Nicht für Medaillen. Nicht für Zeiten.
Sondern für das Gefühl, dass du über dich selbst hinausgewachsen bist.

Fazit – Grenzen verschieben, Wurzeln behalten

Der Wildstrubel by UTMB ist mehr als ein Lauf.
Er ist ein Erlebnis, das dich verändert.
Und wer einmal dort oben war, über 2.700 m, der weiß:
Man kommt nie ganz zurück – man nimmt ein Stück dieser Berge mit in den Harz.

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Das ist Trailrunning.
Das ist Wildstrubel.

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Über den Autor

Hi, hier ist Tilo – der Gründer der Auszeit-im-Harz. In Schierke am Brocken aufgewachsen, bin ich so oft wie möglich in der Natur unterwegs. Meist mit Familie & Hund. In der Regel stehe ich hier oft hinter der Kamera.

Am liebsten bin zu schon sehr früh draußen. Hier gibt es am meisten zu endecken.

Weiter Hobbys wären jegliche IT-Technik und der Umbau von Häusern.

Mehr über Tilo Breuer

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